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Dr. Peter Sigg schreibt ...

News & Informationen

Faszien und Lymphe

Die Bandscheibe als wichtige Spezialfaszie sollte nach dem Faszien-Hype jetzt auch vom neuen Lymphatic-Detox-Hype profitieren!


Bandscheibe, Faszien und Lymphe - erklärt von Dr. Sigg
Bandscheibe, Faszien und Lymphe - erklärt von Dr. Sigg

Bandscheibe, Faszien und Lymphe

Was die Bandscheibe mit Faszien und Lymphe zu tun hat? Der Hype um Lymhatic-Detox ist gerade dabei, die Abfolge der Hypes von Osteopathie, Akupunktur, Yoga und Faszien abzulösen oder zumindest tiefgreifend zu ergänzen. Er wird uns dabei helfen, die Grundlagen der Wirkweise von Osteopathie, Akupunktur, Yoga, Aryuveda, Blackrolls und Faszien-Detox jetzt auch für die so schwer zugänglichen Bandscheiben zu erklären. Lymphe ist der Fachbegriff für das verschiedene Mineralien, Nähr- und Schlackstoffe enthaltende "Gewebswasser", oder eben für den "Ozean in unserem Körper".


Schon die iliosakrale, von Faszien gefüllte tiefe Beckenspalte ist wie die tiefen Faszienschichten des Rückens den ent-stauenden Handgriffen der Therapeuten kaum zugänglich. Selbst mit den unterschiedlichen Faszienrollen und "Fascia-Tools", wie "Fazer" und andere "Faszien-Schaber", sind die inneren Iliosakralfaszien und die tiefe Thorakolumbalfasszie nicht mehr wirklich zu erreichen. Mit der radialen und der focussierten extracorporellen Stoßwellentherapie können aber immerhin noch deutliche physikalisch anregende und so auch wohl gewisse entstauende Lymph-Effekte erzielt werden.


Die gezielte, entstauende und entschlackende physikalische Lymph-Therapie der feinen bindegewebigen Rückenmarkshäute als Fortsetzung der Hirnhäute und der bindegewebige Zwischenwirbelscheibe, d.h. der "Zwischenwirbelfaszie" = Bandscheibe entzieht sich aber selbst solchen intensiven physikalischen Therapien!


Auch die Bandscheibe besteht aus Zellen, die Kollagen- und Elastinfasern und eine Zwischenzellsubsanz, eine gelatinöse Matrix produzieren. Im Bandscheibenkern überwiegt die gelatinöse Matrix-, im Faserring dagegen die Faserbildung. Die Bandscheibenzellen benötigen unbedingt einen guten Anschluß an ein System der Zuführung von Energien und Substanzen und der Abführung von nicht mehr brauchbaren Überresten und Schlacken. Dies ist zwar in allen Geweben so, wobei Bandscheiben, Faszien und Knorpel eben über keine besonders guten Anbindung an Blutgefäße, also Arterien und Venen verfügen und so bei genetischer Veranlagung und Fehlbelastung zur frühzeitigen Degeneration/Alterung neigen. Bandscheibenalterung ist - wie Venenwandschwäche und weitere Bindegewebsschwächen - tatsächlich bewiesenermaßen zu einem großen Anteil eben doch auch durch die Gene und Hormone gesteuert.


Alle Faszien, und damit auch die Zwischenwirbelfaszien oder Bandscheiben, enthalten also außer den Zellen und Fasern eine unterschiedlich Lymphwasser-haltige so genannte extrazelluläre, gelatinöse Matrix. Im Bindegewebe der Haut können wir den Wasser- und Fasergehalt der Matrix schon mit dem bloßen Auge erkennen: Fältchen, Falten und Runzeln der Haut haben in der Kosmetik, Ästhetik- und Derma-Chirurgie eine super Konjunktur. Bei den tieferen Bindegewebsschichten/Faszien wirkt sich ein mangelhafter Wassergehalt, eine Störung des lymphatischen Austausches aber oft zunehmend mit einer schmerzhaften Übersäuerung, Verklebung und Verfilzung, mit Störungen der Elastizität und schließlich mit Verklebungen, schmerzhaften Verhärtungen und Einsteifungen aus:


Osteopathen und Faszientherapeuten versuchen, auch den Lymph-Stau/die Lymph-Stase zu beheben, den Lymph-Fluss wieder anzuregen, die Verklebungen zu lösen, die Bildung neuer elastischer Faserzüge zu fördern. Viele Übungen der verschiedenen Yoga-Schulen, aber auch Aryuveda und die TCM/Akupunktur scheinen in dieser Hinsicht eine Erklärung für ihre manchmal für die Schulmedizin schwer nachvollziehbaren Wirksamkeit bei ganz unterschiedlichen Faszienproblemen zu finden.


Die Ernährung, Erhaltung und vielleicht auch die Regeneration der tieferen Faszien im Spinalkanal und speziell auch der "Faszie Zwischenwirbel- oder Bandscheibe" anzuregen, stellt aber eine ganz besondere therapeutische Herausforderung dar. Ihre Lymphe gelangt durch die festen Grund- und Deckplatten der angrenzenden gut durchbluteten Wirbelkörper in die Zwischenwirbelfaszie hinein und auch wieder hinaus. Die wässrige frische Lymphe tritt in die Bandscheibe ein, bringt frische Mineralien, Nähr- und Baustoffe für die Bandscheibenzellen mit und nimmt Abfallstoffe/Schlacken wieder zurück in die stark durchbluteten Wirbelkörper. Durch Handgriffe, Massagen und Faszienrollen lässt sich der Lymphfluss der Bandscheiben, wie im Übrigen teilweise auch die der Rückenmarks- und Hirnhäute, nur schwer vorstellbar gezielt fördern. Deswegen sind hier - wie generell bei einer Lymph-Stase tieferer Körpergewebe und Organe - mit dem bereits schon rapide erkennbar ansteigenden "Lymph- & Detox- Hype" sicher noch einige durchaus positive große Herausforderungen an viele bislang noch weiter tradierte Herangehensweisen an einen Bandscheibenvorfall, einen Bandscheibenverschleiß, eine Arthrose der Lendenwirbel mit Spinalkanalstenose und auch an Iliosakralsyndrome zu erwarten.


Fakt ist und bleibt jedoch die Tatsache, dass eine operative Entfernung eines Teils, oder gar der ganzen Bandscheibe, bei einer schmerzhaften lymphatischen Stauung - wie auch Schmerzmittel und Muskelkräftigung von Rücken und Bauchwänden - kaum weiterhin der Weisheit letzter Schluß bleiben können. Schauen wir einfach mal , was der Detox- & Lymph-Hype uns in Verbindung mit Gen- und Hormonanalysen sowie neuen alternativen Therapien auch hier in der Bandscheibe und im Spinalkanal - wie momentan schon bei der Fibromyalgie - neue Wege zu finden helfen wird...!


 

Hinweis von Praxis Dr. Sigg

Bitte beachten Sie, daß diese Patienteninformationen in keinem Fall den persönlichen Kontakt zu einem Facharzt Ihres Vertrauens zu ersetzen vermag! Sie sollen lediglich eine breitere Basis zum Verständnis für weiterführende Maßnahmen in einer fachärztlichen Praxis schaffen! Zu Indikation, Risiken und Nebenwirkungen einer Therapie kann nur ein Facharzt Ihres Vertrauens bei einem persönlichen Kontakt rechtsverbindlich informieren!

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